Verkehrsinfarkt in Rostock noch vermeidbar? Neubau der Goethe-Platz-Bahnbrücke wird S-Bahn-Pendler hart treffen

11. Oktober 2019 | Von | Kategorie: Nachrichten

(pbmv) Die DB Netz AG plant den Abriss und anschließenden Neubau der Eisenbahnbrücke in Rostock am Goetheplatz in den Jahren 2021 bis 2024. Verbunden ist die Baumaßnahme mit zahlreichen und mehrwöchigen Vollsperrungen aller Verkehrsträger. Doch die Kunden der S-Bahn sind wieder einmal mehr Verlierer auf ganzer Linie. „Mehr als 10.000 Fahrgäste sind auf der Strecke zwischen Rostock Hbf und Rostock Warnemünde täglich unterwegs“, erläutert Marcel Drews, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN in Mecklenburg- Vorpommern. „Es ist die Strecke mit der höchsten Nachfrage im Nahverkehr im Land. Daher kann man diese Strecke nicht Wochen oder sogar Monate vom Bahnnetz abkoppeln. Das Konzept zur bauzeitlichen Verkehrsführung weist Lösungen für alle Verkehrsteilnehmer auf, nur nicht für die Fahrgäste der S-Bahn und des Regionalverkehrs nach Bad Doberan und Wismar. Die präsentierten Umleitungen werden die Rostocker mit Ortskenntnis bestenfalls mit Kopfschütteln kommentieren. Das kann so nicht funktionieren.“ verdeutlicht der Landesvorsitzende. „Sollte der S-Bahnverkehr zwischen Rostock Hbf und Warnemünde während der Bauzeit als Schienenersatzverkehr auf der Straße abgewickelt werden, so ist der Verkehrsinfarkt in Rostock unabwendbar.“ stellt Marcel Drews zusammenfassend fest.

PRO BAHN Mecklenburg-Vorpommern ist von den Planungsunterlagen enttäuscht. Die Bahn kann besser sein, als das. – Viel besser! Die Fahrgäste sind es erneut, welche die Folgen der wirtschaftlichsten Planung und Bauausführung zu erdulden haben. Es geht auch anders: Als Stichworte seien Bauen unter rollendem Rad und Betonfertigteilbrücken genannt. Die Planfeststellungsverfahren sollen den Ausgleich zwischen allen Beteiligten bringen. Nachdem die DB Netz AG darin ihren Standpunkt klargemacht hat, sollten die Hansestadt, seine Bürger und Fahrgäste ihre Sicht der Dinge einbringen: Die S-Bahn fährt und sie fährt bis zum Hauptbahnhof!

PRO BAHN hat zwischenzeitlich als Verbraucherverband die Pflicht übernehmen müssen die Fahrgäste aktiv vor den Auswüchsen der aktuellen Planung zu schützen. Daher müssen aus Fahrgastsicht folgende Forderungen aufgestellt werden:
1. Es ist eingehend zu prüfen, ob ein Ersatzneubau notwendig ist, oder ob dies eine Entscheidung der Kostenträgerschaft ist, da ein Neubau vom Bund finanziert wird Sanierungen und Instandhaltung jedoch von der DB Netz AG.

2. Die DB Netz AG hat ihre Bautechnologie zu überarbeiten, um die Sperrzeit deutlich zu reduzieren und eine dauerhaften Zufahrt zum Hauptbahnhof sicherzustellen.

Die Unterlagen zur Planfeststellung stehen jedem Interessierten unter http://www.strassenbauverwaltung.mvnet.de/ zur Einsichtnahme und für fachliche Stellungnahmen bis 06. November zur Verfügung.

Der Stammtisch zur Regionalgruppe „Stadt und Landkreis Rostock“ des PRO BAHN-Landesverbandes M-V steht zum Thema auch unter der E-Mail: regionalgruppe-rostock@probahn-mv.de für weitere Infos zur Verfügung.

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