Freiwilliger Verzicht der DB AG auf Investitionsmittel des Bundes erschwert Gestaltung eines leistungsfähigen Schienenverkehrs

6. Dezember 2005 | Von | Kategorie: Pressemeldungen

(pbmv) Über 355 Millionen Euro an Schieneninvestitionsmitteln lässt die DB Netz AG nach jüngsten Berichten verfallen. Der Fahrgastverband PRO BAHN e.V. M-V sieht für Meckenburg-Vorpommern noch dringende Maßnahmen, die mit einem kleinen Bruchteil dieser Mittel zu einer erheblichen Reisezeitverkürzung und einem wirtschaftlichen Betrieb führen:

  1. (Güstrow- ) Lalendorf – Neubrandenburg – Pasewalk: Eine Erhöhung der Streckenhöchstgeschwindigkeit von 100 auf 120 km/h kürzt die Reisezeit um eine halbe Stunde und Anschlüsse werden sichergestellt.
  2. Wiedererrichtung bzw. Reaktivierung der zweiten Bahnsteige in Blumenhagen, Lalendorf und Malchin und einem weiteren in Güstrow führt zu einem zuverlässigen Betrieb.
  3. Neubrandenburg – Demmin – Grimmen – Stralsund: Eine Erhöhung der Streckenhöchstgeschwindigkeit von 100 auf 140 bis 160 km/h kürzt die Reisezeit um eine halbe Stunde und Anschlüsse werden sichergestellt.
  4. Bad Kleinen – Lübeck: Fertigstellung VDE Nr.1. Statt einer ursprünglich geplanten Streckenhöchstgeschwindigkeit von 160 km/h sind durchgehende 120 km/h schon ausreichend, um die Fahrzeit um notwendige 15 Minuten zu kürzen und damit Anschlüsse in Lübeck und Bad Kleinen weiterhin zu gewährleisten.
  5. Rostock – Ribnitz-Damgarten: Ferigstellung VDE Nr.1. Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit auf 160 km/h und zweigleisiger Ausbau kürzt die Reisezeit um entscheidende Minuten, um sowohl in Rostock als auch Stralsund die Anschlüsse mit kurzen Übergängen zuverlässig zu erreichen.

„Sollte die DB Netz AG nicht Willens sein, solche schon zur normalen Instandhaltung zu zählenden Maßnahmen durchzuführen, spricht dieses für eine Herausnahme der DB Netz AG aus dem DBAG Konzern“, sind sich die PRO BAHNer aus M-V Marcel Drews und Dr. Hauke Juranek einig. Sollte die neue Bundesregierung weiterhin zu feige für eine Trennung von Netz und Betrieb sein, muss für die Landesregierung das Prinzip gelten: Keine weiteren Schienenpersonennahverkehr (SPNV)-Aufträge an den DBAG Konzern, solange die Mängel an der grundlegenden Schieneninfrastruktur bestehen, die zur Zeit einen attraktiven Schienenverkehr nach dem Zielzustand des ÖPNV Landesplans verhindern.

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