S-Bahn zum Seehafen Rostock als internationale Schnittstelle weiterentwickeln statt einstellen

21. Juni 2012 | Von | Kategorie: Pressemeldungen

Fahrgastverband PRO BAHN schließt sich Forderungen der Rostocker Ortsbeiräte Dierkow und Toitenwinkel zum Erhalt der S-Bahn-Linie an

(pbmv) Vor dem Hintergrund der angekündigten dauerhaften Einstellung der S-Bahn-Linie zwischen Rostock Hbf und Rostock Seehafen Nord ab 09. Dezember diesen Jahres fordert der Fahrgastverband PRO BAHN Mecklenburg-Vorpommern die Entscheidung noch einmal zu überdenken. „Wir haben dazu an Verkehrsminister Schlotmann und Rostocks Oberbürgermeister Methling jeweils ein Schreiben zugesandt die Entscheidung zu überdenken bzw. sich für den Erhalt und eine Weiterentwicklung einzusetzen. Hierzu haben wir auch konkrete Umsetzungsschritte vorgeschlagen“, erklärt der PRO BAHN Landesvorsitzende Marcel Drews. Denn die geringen Fahrgastzahlen, die festgestellt wurden, haben ihre Ursache darin, dass die S-Bahn-Linie im letzten Jahrzehnt bis heute nicht weiterentwickelt wurde.

Die DB Regio AG hat notwendige Angebotsveränderungen für mehr Fahrgäste schon vor rund 10 Jahren erkannt und deshalb die ursprünglich aus Warnemünde kommende Linie im Hauptbahnhof gebrochen und fortan mit einem Dieseltriebwagen betrieben. Somit hätte direkt an das Fährterminal bzw. an den Fähranleger der Fähren nach Dänemark gefahren werden können. „Damit hätte eine sehr attraktive Reisekette für potentielle Reisende zwischen Deutschland und Skandinavien geschaffen werden können, die auch Zeit und lange Wege erspart hätte. Denn die Distanz zwischen S-Bahnhof Seehafen Nord und Fährterminal beträgt ca. 1km und schreckte bei oft unpassenden Busverkehren zwischen beiden Haltestellen regelrecht ab“, erläutert Drews weiter. Eine Umsetzung der Pläne von DB Regio durch die Schweriner Landesregierung blieb jedoch leider aus.

Eine weiterentwickelte S-Bahn könne zukünftig zusätzlich u.a. auch wieder attraktivere Verbindungen für die Stadtteile Dierkow und Toitenwinkel durch eine Durchbindung nach Warnemünde mit den anderen Stadtteilen westlich der Warnow bringen. Zudem ist es für viele potentielle Fahrgäste nach Skandinavien schwer verständlich, wenn die Bahnstrecke Berlin – Rostock ab 2013 für kürzere Reisezeiten zwischen Bundeshauptstadt und Ostseeküste endlich weitgehend fertig gestellt werden wird, aber die letzten 10 bis 15 km zur Fähre per Bus zurückgelegt werden sollen. Denn der mehr als 800 Mio. teuere Ausbau Berlin – Rostock stand von Anfang an auch unter dem Gesichtspunkt kürzere Reisezeiten insbesondere nach Dänemark zu erreichen. „Mit dem Bus auf einer Teilstrecke wird dies nicht zu erreichen sein. Zudem wird dieser als Schienenersatzverkehr (SEV) wahrgenommen werden. Und SEV wird allgemein immer von weniger Fahrgästen angenommen“, wertet der PRO BAHN-Landesvorsitzende das angedachte Alternativkonzept. Rostock wird sich damit nicht als attraktive Schnittstelle im öffentlichen Personenverkehr von/nach Skandinavien entwickeln können.

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