Konzept zur Ausschreibung des gesamten Nahverkehrs

31. August 2002 | Von | Kategorie: Themen

Bessere Leistung durch Ausschreibungen

In Mecklenburg-Vorpommern sind keine weiteren Streckenausschreibungen erkennbar. Im Gegenteil, die Deutsche Bahn AG versucht die Länder zu weiteren 10 Jahresverträgen zu bewegen. In Thüringen geschah dieses erfolgreich, in Sachsen-Anhalt wurde der Vertrag per Gerichtsentscheid einkassiert. Solche pauschalen 10-Jahresverträge konterkarieren die Bahnreform.

Zum Vergleich: Auf Strecken wie Wismar – Rostock – Tessin und Rehna – Schwerin – Parchim haben Ausschreibungen neue Qualitätsstandards festgeschrieben. Allein das gute Erscheinungsbild der neuen Züge brachte erhebliche Fahrgastzuwächse; auf der Insel Usedom fahren inzwischen zehnmal soviele mit.

Gerichtlich festgesetzt wurden verschiedene Grundsätze wonach Ausschreibungen stattfinden müssen. Demnach hätte die in Nahverkehrszüge umgewandelte Linie Rostock – Berlin ausgeschrieben werden müssen. Auch dürfen keine überdimensionierten Netze auf einmal ausgeschrieben werden, sondern es müssen Teillose in einer Größe gebildet werden, die möglichst vielen Anbietern eine Teilnahme an der Ausschreibung ermöglicht. Für Mecklenburg-Vorpommern hieße dies bei insgesamt 10 sinnvollen Teilnetzen und Vertragslaufzeiten von 10 Jahren, daß jedes Jahr eine Ausschreibung stattfinden müßte. In zwei Jahren ist die Bahnreform 10 Jahre alt, mit Anwendung dieser Grundsätze müßten bis 2004 alle Nahverkehrslinien einmal ausgeschrieben worden sein. Allerdings sind bis heute nur wenige Linien ausgeschrieben, die lukrativen gar nicht.

Die Deutsche Bahn AG beharrt auf den Zehnjahresverträgen, um Planungssicherheit zu haben. Diese bietet auch eine Stufenplan. Ausschreibungen bieten die Möglichkeit, denjenigen Betreiber auszusuchen, der die beste Leistung bietet. Das kann auch die DBAG sein, die gerne mit der Drohung des Arbeitsplatzabbaus die Entscheidung für sie erzwingt. Dieses Argument zieht in M-V nicht mehr; Verwaltung und Wartung werden verstärkt in Berlin/ Brandenburg konzentriert, während andere Bahnen in M-V durch zusätzliche Leistungen ihr Personal aufstocken.

Als reine Fernverkehrsstrecken verbleiben:

  • Los 1: Hamburg – Schwerin – Rostock
  • Los 2: Berlin – Neustrelitz (-Güstrow) – Rostock

Auf diesen Linien gibt es ergänzende einzelne Züge im Nahverkehr in Tagesrandlage und in Angebotslücken. Diese werden nach Bedarf als Los 1 und 2 ausgeschrieben.

Netzgrafik

Ausschreibung Strecken

2005, Los 3:

  • Warnemünde – Rostock – Schwaan – Güstrow – Laage – Rostock – Warnemünde
  • Warnemünde – Rostock – Fährterminal
  • Warnemünde – Rostock – Stralsund
  • Warnemünde – Rostock – Graal-Müritz

2005, Los 4:

  • Stralsund – Sassnitz
  • Stralsund – Binz
  • Bergen – Lauterbach

2006, Los 5:

  • Stralsund – Neubrandenburg – Neustrelitz (- Berlin)

2006, Los 6:

  • Wismar – Schwerin – Hagenow (-Hamburg)
  • Wismar – Schwerin – Ludwigslust (-Berlin)

2007, Los 7:

  • Stralsund – Pasewalk (-Berlin)

2008, Los 8:

  • Lübeck – Bad Kleinen – Bützow – Güstrow – Neubrandenburg – Pasewalk – Stettin
  • Lübeck – Bad Kleinen – Bützow – Güstrow – Neubrandenburg – Pasewalk – Ueckermünde

2011, Los 9:

  • Wismar – Rostock – Tessin

2013, Los 10:

  • Rehna – Schwerin – Parchim
  • Hagenow – Ludwigslust – Parchim – Waren – Neustrelitz – Mirow

Los 11:

  • Barth – Stralsund – Züssow – Swinemünde

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