Während der Fährverkehr auf der Linie Rostock-Gedser boomt, wird die Anbindung an den öffentlichen Verkehr vernachlässigt. In der Relation Berlin-Kopenhagen über Rostock besteht seit 1873 eine Schiffsverbindung, anfangs ab dem Stadthafen Rostock bis ins dänische Nykøbing als Postdampfer ohne Fahrzeugbeförderung. 1886 wurde mit Verlängerung der Bahnlinien der Seeweg auf die Fahrt zwischen Warnemünde, dem heutigen Werftbahnhof, und Gedser um ein Drittel verkürzt. Mit dem Umbau des Hafengeländes in Warnemünde konnten ab 1903 Fahrzeuge und Züge direkt auf ein Fährschiff fahren. Mangels Schiffen war ab 1945 die Verbindung für 2 Jahre unterbrochen. 1995 endete für Züge die Trajektierung; die Fähren verkehren nicht mehr ab Warnemünde sondern ab dem Rostocker Überseehafen von einem Anleger ohne Gleisanschluss.

Eine Fahrt von Berlin nach Nykøbing und zurück

Ab Berlin Hauptbahnhof geht es um 4:41 Uhr los. Später geht es nicht, will man den einzigen Zug von Gedser nach Kopenhagen nicht verpassen. Kurz vor 7:30 Uhr trifft der RegionalExpress in Rostock ein. Von Gleis 7 zu Gleis 1 und weiter geht es um 7:34 Uhr mit einem Dieseltriebwagen als S-Bahn in den Hafen.

7:52 Uhr: Angekommen an der Station „Rostock Seehafen Nord“ geht es zur Bushaltestelle.

7:56 Uhr: Wer nicht 1 km bis zum Terminal laufen möchte, kann an manchen Tagen und Zeiten den Bus für zwei Stationen nehmen.

Im Terminal können die Bordkarten erworben werden und weiter geht es um 8:45 Uhr mit dem Terminalbus zur Fähre. Von der Fähre gibt es viele interessante Sichten auf das Ostseebad Warnemünde. Auf der anderen Seite auf den neuen Yachthafen und das Residenzhotel „Hohe Düne“. Nach einer Überfahrt von 1:45 h wird Gedser erreicht.

10:45 Uhr: Gut eingezäunt ist Gedsers Bahnhof direkt neben dem Fährbecken zu sehen.

Wenige Minuten später steht auch der Zug abfahrbereit nach Kopenhagen am Bahnsteig.

Viele Fahrgäste gibt es nicht… Immerhin: Einen Fahrradfahrer und freundliches Servicepersonal.

Der Zug zockelt gemütlich mit maximal 80 km/h vor sich hin und muss häufiger auf Bahnübergängen anhalten mangels technischer Sicherung. Schon richtig gelesen: auf und nicht etwa vor dem Übergang. Sicher um nachzusehen, wer gerade überfahren wurde. Und dann geht es nach einem tuut weiter. Der Zug wird von einer recht kräftigen Lok geschoben: Sie ist für 160 km/h Höchstgeschwindigkeit zugelassen.

Zurück fährt erst am nächsten Vormittag ein Zug. Folglich bleibt am gleichen Tage nur der Bus 39. Während des Tages verkehrt er recht häufig. In den Abendstunden und am Wochenende passen die Fahrpläne nicht so sonderlich und es bleibt Zeit, sich das beschauliche Gedser anzusehen.

Quellen zu aktuellen Fahrplänen

DBAG und Stadtverkehr Rostock: http://reiseauskunft.bahn.de
Bushaltestelle am Fährterminal: „Seehafen Fähre, Rostock“
S-Bahn-Halt in der „Nähe“ (1km): „Rostock Seehafen Nord“

Scandlines-Fähre: http://www.scandlines.de/timetable2/de/timetable.aspx

Dänische Staatsbahn und Buslinien: http://www.dsb.dk/Rejseplan/bin/query.exe/
Bahnstation am Fährbecken: Gedser st
weitere Halte: Nykøbing F st, København H

NEU seit 1.5.2011 sind durchgehende Fahrscheine Rostock Hbf – Nykøbing F st auf http://www.easyway-ticket.de/ erhältlich.