Weniger Service für höhere Preise
10. Mai 2004 | Von Tobias Hullik | Kategorie: Pressemeldungen(pbmv) Das Beben um den verschobenen Börsengang und die deutliche Preissteigerung zum Jahresende sind noch nicht erloschen, da legt die Bahn in ihrem rasanten Tempo Richtung Börsenfähigkeit weiter zu. Nun ist offenbar ein weiterer Stellenabbau von Servicepersonal in den Zügen und den Servicecentern geplant. Das Ziel so schnell wie möglich an die Börse zu kommen scheint trotz Schelte vom Bundestag ungebrochen. „Die positiven Entwicklungen der ersten Jahreshälfte in Punkto Service im Zug und Pünktlichkeit werden bereitwillig wieder verspielt“ mahnt Tobias Hullik von ProBahn e.V. Mecklenburg-Vorpommern. „Die kostensenkende Personalfreisetzung und die ausbleibenden Streckenausbauten gehen kurzfristig ausschließlich zu Lasten des Kunden, verbessern aber das Geschäftsergebnis der Bahn. Langfristig wird man sich bei der Bahn aber auch mit Konsequenzen für die Bilanz auseinandersetzen müssen. Der Kunde wird mit den Füßen entscheiden, da die Attraktivität der Bahn bei geringerem Service wieder zugunsten des eigenen Kfz verliert.“ Weiterhin kritisiert Tobias Hullik das Hickhack um den Streckenausbau Rostock-Berlin. „Auf der einen Seite werden bereitstehende Fördergelder nicht verwendet um Eigenanteile zu sparen. Andererseits nutzt die Bahn jede Chance sich gegen die Streichung von Fördergeldern zu wehren. Man kann nicht eine Bahn inklusive Hoheit über das Netz an die Börse bringen, die sich nur mangelhaft um selbiges kümmert. Da Bahnpolitik aber offenbar am Potsdamer Platz und nicht im Bundesverkehrsministerium gemacht wird, muss mit weiteren derartigen Entscheidungen gerechnet werden.“