Parkplätze am Rostocker Hauptbahnhof den Bahnreisenden nicht entziehen
12. März 2020 | Von Marcel Drews | Kategorie: PressemeldungenIn der Vergangenheit haben sich mehrfach Bahnnutzer beim Fahrgastverband PRO BAHN darüber beschwert, dass ihr Pkw vom Park&Ride-Parkplatz am Albrecht-Kossel-Platz vorm Rostocker Hauptbahnhof abgeschleppt wurde, während sie mit der Bahn unterwegs waren und das obwohl sie einen gültigen Parkschein erwerben konnten. Sie sollten darüber hinaus nun auch noch ein Bußgeld und eine Rechnung für den Abschleppdienst zahlen. „Nun erhielten wir in dieser Woche wieder Beschwerden von drei Reisenden, die am Montag dem 9. März dort geparkt hatten und denen genau diese Situation passiert ist“, wie Marcel Drews, Landesvorsitzender von PRO BAHN Mecklenburg-Vorpommern erklärt.
Warum wurden die Pkw´s der Fahrgäste abgeschleppt? Weil die Stadt den P+R-Parkplatz mit Schildern für einen Tag gesperrt hatte, Schilder, die von den Nutzern offensichtlich übersehen wurden, was Fragen nach der Sichtbarkeit aufwirft und danach, warum dann trotzdem ein Parkticket erworben werden konnte. „Es ist ein Unding, dass dies bereits seit Jahren so abläuft“, kritisiert der Landesvorsitzende.
Die Stadt sperrt einen ausgewiesenen P+R-Parkplatz für Bahnreisende und die Kurzparkzone vor dem Hauptbahnhof Südausgang und gleichzeitig einen etwas entfernt liegenden Parkplatz. Eine Parkalternative existiert währenddessen nicht. Ja sogar das Vorfahren zum Ein- und Aussteigen wird gelegentlich verhindert, wie ein Mitglied berichtete, der bei einem solchen Ereignis seine Eltern zum Zug bringen wollte. Grund für die Sperrungen sind Fußballspiele des Drittligisten FC Hansa Rostock.
Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert, dass Bahnreisende, die mit dem Auto zum Hauptbahnhof fahren auch ein verlässliches Parkangebot vorfinden müssen. Weil die Anschlüsse zwischen Regionalbus, Regionalbahn und dem DB Fernverkehr in Rostock Hbf nicht immer gut abgestimmt oder schlichtweg nicht vorhanden sind, sind viele Menschen aus dem Umland, die den Zug für ihre Geschäfts- oder Privatreisen nutzen möchten, auf den P+R-Parkplatz am Hauptbahnhof angewiesen.
Es muss im Interesse der Hansestadt Rostock liegen, für Fußballspiele andere Parkplätze zu finden und die Parkplätze am Hauptbahnhof verlässlich den Bahnkunden zu überlassen. Die Hansestadt hat sich zu mehr öffentlichem Verkehr und zu mehr Klimaschutz verpflichtet, da sollte dieses Anliegen selbstverständlich dazu gehören. Den Fahrzeugnutzern, denen am Montag der Pkw trotz gültigem Parkschein abgeschleppt wurden, rät PRO BAHN sich die ggfs. gezahlten Abschleppkosten gerichtlich vom Land zurückzuholen.
Sollten kurzfristig keine alternativen Parkplätze für Fußballspiele gefunden werden, sind die Stadt Rostock und die Polizei nun gefordert, um den teuren Abschleppaktionen und rechtswidrigen Parkscheinverkäufen für Bahnreisende ein Ende zu bereiten. „Bei der nächsten Parkplatz-Sperrung sind der Parkscheinautomat außer Betrieb zu nehmen und die Parkflächen durch Absperrband bzw. aufgestellte Kegel deutlich sichtbar für berechtigte Parkplatznutzer auszuweisen. Sinnvollerweise sind Mitarbeiter des Ordnungsamtes bzw. Polizeibeamte vor Ort und sorgen für einen reibungslosen Parkplatzbetrieb und verweisen Bahnreisende auf alternative Parkplätze“, fordert Drews abschließend.