Fahrgastverband will durchgehende Verbindung bis Lübeck/Hamburg

27. Mai 2004 | Von | Kategorie: Pressemeldungen

Stadt soll beim Land gegen Fehlentwicklung vorgehen – Eigene Vorschläge

Neubrandenburg (jo). Für eine direkte, umsteigefreie Bahnverbindung zwischen Stettin und Lübeck/Hamburg über Neubrandenburg setzt sich der gemeinnützige Fahrgastverband Pro Bahn ein und sucht dafür Verbündete. Deshalb hat Marcel Drews, Ansprechpartner des Verbandes in der Region, die Vorschläge für den neuen Fahrplan ab Dezember und darüber hinaus im Bauausschuss vorgestellt und auch ein Schreiben an den OB gerichtet. Die Zeit dränge, so Drews, denn bis Mitte Juli müsse die Stadt beim Wirtschaftsminsterium in Schwerin Bedarf anmelden. Nur so könnte der nach Auffassung von Pro Bahn entgegengesetzten Entwicklung auf dieser Strecke entgegen gewirkt werden. Der Landesplan für den öffentlichen Personennahverkehr bis 2007 enthalte nämlich zwei für die Region „verheerende Maßnahmen”: Auf der Bahnlinie Neubrandenburg – Stralsund sollen durchgehende Züge nur noch aller zwei Stunden fahren, und in Bützow sollen alle Züge aus Richtung Osten enden. Eine durchgehende Verbindung wie bisher nach Hagenow über Schwerin entspreche nicht den Bedürfnissen und werde auch wenig genutzt.

Ohne Mehrkosten

Pro Bahn will mit eigenen Vorschlägen diese Ausbremsung entgegensteuern. Ohne dass zusätzliche Mehrkosten entstünden sollen die DB Regionalzüge Stettin-Bad Kleinen und Bad Kleinen-Lübeck zu einer Regionalexpresslinie Stettin-Bad Kleinen-Lübeck verknüpft werden, die im Zwei-Stunden-Takt verkehren soll.

Diese durchgehende Verbindung würde es möglich machen, mindestens ein Zugpaar nach Hamburg fahren zu lassen. Die Ballungszentren Hamburg, Kiel, Lübeck könnten so einigermaßen schnell aus Richtung Pasewalk/Neubrandenburg erschlossen werden. Pro Bahn hofft mit dieser bequemen Verbindung neue Reisende zu gewinnen und so das Tor auch aufzustoßen für eine spätere Fernverbindung, die von den Bahnbetreibern Deutsche Bahn oder Ostmecklenburgische Eisenbahn eigenwirtschaftlich gefahren werden können, also ohne die Zuschüsse, die für den Nahverkehr gewährt werden. Vor allem für ältere Menschen und Reisende mit viel Gepäck brächte die Verbindung Vorteile und sie würde insbesondere für den zunehmenden Radtourismus mit ankurbeln.

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