Lob für Bahnstreckenbau in Ueckermünde – Priorität für weitere Bahnausbauten auf wirklich dringliche Vorhaben richten

22. Januar 2009 | Von | Kategorie: Pressemeldungen

(pbmv) Der Fahrgastverband PRO BAHN in Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich zum gestrigen Spatenstich für die 840m Verlängerung der Bahnstrecke vom heutigen Bahnhof Ueckermünde zum Ueckermünder Stadthafen sehr erfreut. „Damit fahren die Züge ab Sommer dort hin, wo Touristen und Einwohner sich den Ein- und Ausstieg sehnlichst gewünscht haben“, lobt PRO BAHN-Landessprecher Marcel Drews das Bauvorhaben, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern (M-V) mit 2,7Mio. EUR fördert. „Auch für weitere Bauvorhaben sehen wir für einen Landesweit attraktiveren Schienenpersonenverkehr Handlungsbedarf, sollten sich mit dem Konjunkturprogramm von Bund und Ländern jetzt Möglichkeiten eröffnen. Die ebenfalls gestern von der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin in diesem Zusammenhang aufgestellten Forderungen für einen zweigleisigen und elektrifizierten Ausbau der Strecke Lübeck – Bad Kleinen halten wir jedoch für wenig dringlich“, erklärt Drews. Der Vorteil für Mecklenburg-Vorpommern muss stark bezweifelt werden. Denn u.a. führt dies im Güterverkehr nach Skandinavien zu einer Schwächung der Seehäfen Rostock und Sassnitz-Mukran. Für den Personenverkehr würde damit unnötig mehr Geld als nötig verbaut werden. „Auf jeden Fall müsse die überfällige Beschleunigung der Strecke Lübeck – Bad Kleinen – Neubrandenburg – Stettin zügig für Fahrzeiten auf der Gesamtstrecke von knapp unter 4 Stunden realisiert werden. Aber hierfür reicht auch eine eingleisiger Abschnitt Lübeck – Bad Kleinen ohne Elektrifizierung, mit dem trotzdem attraktive Reisezeiten zwischen Lübeck und Rostock von unter 90 min. möglich sind. Auch eine direkte Verbindung Schwerin – Lübeck mit einem Lückenschluss von Rehna nach Schönberg, statt der ca. 10 Mio. EUR teureren Kurve bei Bad Kleinen ist möglich“, erläutert der PRO BAHN-Sprecher.

„Im Weiteren ist dringend der ebenfalls lange hinausgezögerte Ausbau der Bahnstrecke Neubrandenburg – Stralsund für Fahrzeiten von 55min als auch die Verlegung der S-Bahn im Seehafen Rostock zum Fährterminal nötig, um die Verbindungen nach Skandinavien deutlich zu verbessern, wie dies auch nach dem Landesraumentwicklungsprogramm M-V vorgesehen ist. Gerade weil letzteres Ziel im Land bislang stark vernachlässigt wurde, denken die Dänen ernsthaft über den Abbau der Bahnstrecke Gedser – Nykobing nach, womit die Wiedereinrichtung einer Zugverbindung Berlin – Rostock – Kopenhagen definitiv endgültig ausgeschlossen sein würde“, macht Drews auf einige tatsächlich dringliche Vorhaben im Land aufmerksam. Alle gewünschten Nahverkehrszüge und deren Routen und Fahrzeiten müssen erst in der anstehenden Fortschreibung des ÖPNV-Landesplans festgeschrieben werden, bevor klar ist, welche Infrastruktur genau benötigt wird.

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