Bahnstrecke Rostock – Hamburg: Entzerrung von Pendlerströmen gefragt – Fernverkehrsoffensive der DB AG berücksichtigen
24. März 2015 | Von Marcel Drews | Kategorie: Pressemeldungen(pbmv) Wenn zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 ein neuer Verkehrsvertrag für die derzeitigen Regionalverkehrsverbindungen auf den Strecken Hamburg – Schwerin – Rostock und Rostock – Stralsund – Sassnitz/Binz in Kraft tritt, mache es Sinn, diese über die anstehende Ausschreibung neu auszurichten. Hierzu werden dazu aktuell die Planungen von den Aufgabenträgern des Bahnregionalverkehrs der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg ausgearbeitet. Aus Verbrauchersicht wäre es praktikabel mehr auf die unterschiedlichen Pendlerströme der einzelnen Streckenabschnitte einzugehen und auch ebenso die aktuell von der Deutschen Bahn AG vorgestellte Fernverkehrsoffensive zu berücksichtigen, die aus Fahrgastsicht nun ein Schritt in die richtige Richtung ist, den Fernverkehr in die Fläche zurück zu bringen. „Mit dem bislang ungetakteten und preislich unterschiedlichen nebeneinander von Regional- und Fernverkehr nehmen sich beide Angebote gegenseitig Fahrgäste weg bzw. wandern potentielle Fahrgäste in den PKW auf die Autobahn ab“, wertet Marcel Drews, PRO BAHN-Landesvorsitzender in Mecklenburg-Vorpommern die derzeitige Situation. „Sinnvoll wäre ein stündliches schnelles Intercity-ähnliches Regionalexpress-Angebot mit Fernzugcharakter auf der Strecke Hamburg – Schwerin – Rostock, bei dem am Ende des Ausschreibungsergebnisses mind. 2-stündliche Leistungen im Intercity (IC) bis Stralsund und einzelnen Leistungen bis Binz/Greifswald – Züssow stehen könnten, sofern es nicht noch von anderen Fernzuganbietern alternative Angebote für diese Strecke gibt. Im Weiteren wären echte reine Nahverkehrsangebote zwischen Schwerin bzw. Büchen und Hamburg Hbf als Regionalbahn einzuführen“, erklärt Drews weiter. Fernreisende zwischen Hamburg und Rügen müssten dann nicht mehr im überfüllten Regionalexpress vorlieb nehmen und um Sitzplätze mit Pendlern aus dem Hamburger Speckgürtel kämpfen, wenn der IC-Fernverkehr nicht fährt.
Dass sich attraktive stündliche Angebote mit einheitlichen Tickets zum Regionalverkehrstarif konzipieren lassen und dabei gleichzeitig ein Fernzugangebot in die touristische Region integrieren lassen, zeigt das Beispiel der Bahnstrecke zwischen Bremen und Norddeich Mole, bei dem seit Dezember 2013 Regionalexpress und Intercity jeweils 2-stündlich um eine Stunde versetzt ein attraktives stündliches Angebot bieten und gleichzeitig den Fernverkehr aus den Ballungsgebieten Hannover und Leipzig an die Nordsee sichern. Für den Tourismus an die Ostseeküste wären ähnliche Konzepte ein wichtiger Baustein für eine bequeme und einfache Erreichbarkeit der Ostseebäder in Mecklenburg-Vorpommern.