Bahnstreckenausbau Berlin – Rostock erfordert weitere Streckenertüchtigungen in M-V

6. Juni 2013 | Von | Kategorie: Pressemeldungen

(pbmv) Wenn am kommenden Sonntag, dem 09. Juni, der durchgehende Zugverkehr Berlin – Neustrelitz – Rostock/Stralsund wieder aufgenommen wird, werden tausende Fahrgäste aufatmen können endlich viele Monate Schienenersatzverkehr und Umleitungen hinter sich lassen zu können. Auch wenn die Strecke Berlin – Rostock nach Investitionen von 850 Mio. EUR ab Mitte 2014 mit bis zu 160km/h befahrbar sein soll, werden Fahrgäste im Regionalverkehr insbesondere auf dem Abschnitt Neustrelitz – Güstrow – Rostock nicht von Fahrzeitverkürzungen profitieren können. „Bei uns gingen zum Thema zahlreiche Anfragen von Fahrgästen ein, die sehr an Fahrzeitoptimierungen interessiert waren und deren Erwartungen sich zunächst nicht erfüllen werden. Hintergrund hierfür ist ein fehlender koordinierter Streckenausbau, um die Bedienzeiten der Züge in den Taktknoten anzupassen. Das heißt bei angrenzenden Strecken zur Strecke Neustrelitz – Rostock und weiteren Hauptachsen im Land sind derzeit noch nicht ausreichend Streckenausbauten erfolgt“, erklärt Marcel Drews, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN in Mecklenburg-Vorpommern.

Begrüßenswert zur Lösung der Thematik ist, dass die Schweriner Landesregierung für den nächsten Bundes-verkehrwegeplan ab 2015 auch Bahnstrecken zum Ausbau angemeldet hat, die hierzu als wichtige Schlüsselprojekte gesehen werden müssen, wie bspw. Stettin – Güstrow – Bützow, Bad Kleinen – Lübeck, Stralsund – Neustrelitz sowie Stralsund – Pasewalk – Berlin. Unabhängig davon sollten auch Fördergelder aus EU-Mitteln in der neuen Förderperiode ab 2014 in Betracht gezogen werden. Gelinge es der Landesregierung den Bund ausreichend für die weiteren Ertüchtigungen zu überzeugen und ein neues Konzept im landesweiten integralen Taktfahrplan (ITF) mit den erforderlichen Streckenausbauten aufzustellen und zu realisieren, könne der Ausbau Rostock – Berlin auch im Regionalverkehr zu einem großen Erfolg geführt werden. 10 bis 15 Minuten könnten dann als Fahrzeiteinsparungen zwischen Neustrelitz und Rostock erreicht werden. Und auch im restlichen Regionalverkehr sollte dann bspw. in den Grundzügen eine Fahrzeit Lübeck – Rostock von unter 90 Minuten statt heute fast 2 Stunden, sowie Neubrandenburg – Stralsund von knapp ca. 55 Minuten statt rund 1,5 Stunden oder Stettin – Lübeck in unter 4 Stunden statt heute 5 Stunden zählen.

„Schon seit seit längerer Zeit ist der ITF im Land teilweise durch unkoordinierten Streckenausbau an etlichen wichtigen Bahnknoten wie z.B. Bützow oder Stralsund aus dem Takt geraten, d.h. lange zeitliche Übergänge zwischen den Bahnlinien des Fern- und Regionalverkehrs, aber auch zum Bus. Eine ITF-Optimierung für kurze attraktive Übergänge mittels weiterer Streckenertüchtigungen und Fahrzeitverkürzungen kann perspektivisch wieder ein attraktives und schnelles Verkehrsnetz im öffentlichen Personenverkehr ermöglichen. Dies müsse auch im neuen Landesverkehrsplan ein fester Bestandteil werden“, erläutert Drews abschließend.

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